12.-14.6.09 Alpencup Laintal

www.rfv-laintal.at

Alle Ranglisten: www.turnier-meldestelle.at

Alpencup-Mannschaftswertung
1. AUT, 168.7
2. GER, 177.9
3. SUI 2, 209.1

Bildbericht von der Veranstaltung

CCI**


3. Doris Weidmann, Hector Molfront, 55.1


4. Jrina Giesswein, Thunder, 55.8


6. Felix Vogg, Cool Hand Luc, 58.7


11. Leslie-Ann Weiss, Carrabawn View, 65.0

13. Ralph Brovelli, Brad, 68.9


21. Jasmin Gambirasio, Fiero, 94.6
( leider haben wir noch kein Foto!)


24. Sébastien Muller, Laskri du Temple, 115.2
(SEC-Member: leider haben wir noch kein Foto!)

 


Mykena verletzte sich mit einem hinteren Stollen am vorderen Ballen und konnte leider nach guter Ausgangslage nicht mehr zum abschliessenden Springen antreten.

 

CIC**


2. Jrina Giesswein, Haifa Berence, 58.2


6. Tamara Acklin, Lutine de Brenil, 66.5

9. Felix Vogg, Joy des Ibis, 74.7
(leider noch kein Foto!)

 



11. Stephan Döll, Fee de la Lande, 82.0

 

CIC*


1. Jrina Giesswein, Escuina


10. Heinz Scheller, Cory

16. Ralph Brovelli, Palame

 


22. Christian Vogg, Bellaney Castle


23. Ben Vogg, Leander


 

Kl. A
9. Christian Vogg, Kazou, 57.7


18. Doris Weidmann, Ballyvoile, 72.9

High- and Lowlights

 

15.6.09/cam. Als Schweizer fühlt man sich in der Landschaft der Steiermark sofort heimisch. Und Laintal wirkt wie ein voralpines helvetisches Touristendorf mit vielen Hügeln, Kühen und an die Hänge geklebten Ferienhäusern. Ferienhaft war denn auch die Stimmung unter den Teilnehmern, vor allem als das Regen- und Hagelwetter am Wochenende von hochsommerlichem Kurzhosenwetter abgelöst wurde.

Highlights


Jrina Giesswein und Thunder, der es offensichtlich genoss, auch die beiden Stuten bei der Preisverteilung zu vertreten

Zu den sportlichen Highlights zählte bestimmt der Sieg von Jrinia Giesswein und Escuina in der CIC*, den sie sich sozusagen auf den (morgigen) 22. Geburtstag schenkte. Wenn man weiss, wie delikat die mit viel Gang, Springvermögen, Mut und Härte ausgestattete Fuchsstute noch vor einem Jahr war, als sie noch gefährlich stieg und sich vor allem vor dem Start zum Gelände oft unberechenbar benahm, so freut der durch geduldige, einfühlsame und doch immer auch fordernde Ausbildung erzielte Fortschritt umso mehr. Erstaunlich war auch die rasche Erholung der Stute nach der schnellen Crossrunde. Die Stimmen mehren sich, die Escuina in allen drei Disziplinen auch als für grössere Aufgaben geeignet bezeichnen.


Jrina Giesswein und Escuina in schönem Stil auf dem Weg zum Sieg in der CIC*

Jrina ritt aber auch in den beiden anderen internationalen Prüfungen erfolgreich und wurde mit einem ausgezeichneten 2. Rang in der CIC** mit Haifa Berence und einem ebenso erfreulichen 4. Rang von Thunder in der CCI** zur erfolgreichsten Reiterin des Turniers.


Jrina Giesswein und Thunder im anspruchsvollen **-Springparcours

Über die dritte Zweisternklassierung unter den besten drei von Haifa mit der dritten Pilotin freute sich auch der auf Platz mithelfende und mitfiebernde Besitzer Ruedi Bossard riesig. Ich glaube, Haifa hat nach vielen Jockey-Wechseln nun die definitive Pilotin gefunden.

Zu den Höhepunkten zählten auch die guten Dressurleistungen in der CCI** von Tamara Acklin/Belle Mykena (48.3) und Doris Weidmann/Hector Molfront (49.5.), die beide auch schnell und fehlerfrei durchs Gelände brausten und sich für die nächsthöhere Stufe empfahlen.


Doris Weidmann und Hector Molfront zeigten dreimal gute Leistungen


Belle Mykena und Tamara Acklin beim Einsprung in die dreifache Wasserkombination...


...und beim Aussprung

 

Ebenfalls erfreulich die Dressur-Performances des jungen Warendorfer Bereiters Felix Vogg/Cool Hand Luc (50.7)


Felix Vogg und sein Cool Hand Luc

... und des amtierenden Schweizermeisterpaares Leslie-Ann Weiss/Carrabawn View (51.4),


Schweizermeisterin Leslie-Ann Weiss mit ihrem Carrabawn View

aber auch von Hans Lenhard/Jongleur de Safray (51.5) und Jasmin Gambirasio/Fiero (52.2), die schliesslich das angestrebte QR schaffte, das ihr den Weg zur EM der Jungen Reiter ebnen soll.

In der CIC** zeigte Felix Vogg mit Joy des Ibis (45.5) eine Top-Dressurleistung. Jammerschade, dass er sich im Gelände 20 Punkte für ein Vorkommnis und etwas Zeitfehler einhandelte. Im Springen liessen die beiden aber nichts mehr anbrennen und beendeten die Prüfung im guten 9. Schlussrang. Jrina Giesswein brachte Haifa mit 48.6 in eine gute Ausgangslage, die sie mit einem fehlerfreien Geländeritt in der schnellsten Zeit (4 Sekunden über der Idealzeit) untermauerte.

Erfreulich auch, wie gut Tamara Acklins immer sauber springende Lutine de Brenil die keineswegs einfache CIC**-Strecke bewältigte (6. Schlussrang)

– und wie locker Altmeister Stephan Döll seine erfahrene Fee durch die Klippen der CIC** lenkte (11. Rang).

Christian Vogg kam mit seiner Neuerwerbung Bellaney Castle mit guten Leistungen in allen Disziplinen auf den 7. Rang im CIC* (hier fehlt immer noch die Schlussrangliste).


Christian Vogg und Bellaney Castle in schönem Flug über den Sky-Jump im CIC*...


...und hier beim abschliessenden Springen

 

Heinz Scheller dirigierte seinen ebenfalls erst kürzlich erworbenen, noch etwas delikaten Cory mit viel Umsicht durch die drei Teilprüfungen. Wenn das Pferd wieder volles Vertrauen in die Hand zurück gewinnt und das Nervenkostüm sich entsprechend stabilisiert, wird er sein beträchtliches Potenzial auch ganz zur Geltung bringen können.


Heinz Scheller und Cory im CIC*


Ben Vogg auf dem von Bruder Christian übernommenen Leander zeigte bei der Premiere eine ausgezeichnete Dressur und eine ansprechende Leistung im Gelände.

Toll auch die Leistung von Christian Vogg auf dem stupend springenden Kazou – der nach eigenen Aussagen von Christian noch etwas Formel-1-mässig durchs Gelände flitzt. Die beiden beendeten die nationale A-Prüfung auf dem Dressurergebnis von 57.7 im 9. Schlussrang von 51 Teilnehmern. In derselben Prüfung rutschte Doris Weidmann mit Nachwuchspferd Ballyvoile nach sehr guter Dressur (49.5) wegen eines kleinen Stopps auf Rang 18.


Doris Weidmann und Ballyvoile

Als unerwartetes Highlight in der tiefsten Steiermark mit dem herrlich breiten Dialekt entpuppte sich die Speakerin, die nicht nur bühnenreifes Hochdeutsch und diverse andere Sprachen beherrschte, sondern auch mit Fachkompetenz glänzte und eine in Helvetien selten erreichte Mischung von Dynamik und Humor zu einem positiv motivierenden Ambiente vereinte. Sie gab dem sonst in mancherlei Hinsicht etwas gar ländlichen Turnier den nötigen 'touch of class'.


die top-professionelle Speakerin

 

Lowlights
Zu den Lowlights, die halt auch zu unserem Sport gehören, zählt bestimmt der Sturz von Hans Lehnhard und Jongleur. Das routinierte Paar war wie gewohnt flüssig unterwegs bis zur Hälfte der Strecke. Beim Sky-Jump 10a blieb Jongleur etwas hängen mit einem Vorderbein, kam in Schräglage und die beiden trennten sich kurzfristig, was heute bekanntlich immer gleich Ausschluss bedeutet. Die Mannschaft Schweiz 1 platzte definitiv, als sich nach einer schnellen und fehlerfreien Runde herausstellte, dass sich Tamara Acklins Belle Mykena am vorderen Ballen mit einem hinteren Stollen so stark verletzt hatte, dass sie nicht mehr zum abschliessenden Springen antreten konnte. Doris Weidmann hatte aus lauter Bescheidenheit auf einen Mannschaftsplatz verzichtet zugunsten der 'Jungen' – und war am Schluss die Beste in der CCI** mit dem 3. Schlussrang. Das Team Schweiz 2 mit Jrina Giesswein/Thunder (4.), Felix Vogg/Cool Hand Luc (6.), Jasmin Gambirasio/Fiero (21.) und Sébastien Muller/Laskri du Temple (24.) kam immerhin noch auf den dritten Schlussrang hinter Österreich und Deutschland, aber vor Italien.

Eher zu den optimierbaren Punkten zählt die Bodenpflege in Laintal. Dass man eine Strecke mähen, mulchen, die Absprung-  und Landestellen speziell pflegen könnte, scheint noch so wenig in die Steiermark gedrungen zu sein wie in gewisse helvetische Regionen. Es ist dem Wetterglück zu verdanken, dass die Strecke doch weitgehend gut galoppierbar war am Samstag.

Auch die Detailpflege der Hindernisse zur Minimierung des Verletzungsrisikos, so z.B. das Brechen der Kanten, die Abrundung der Oberlinien, die Gestaltung der Absprunghilfen und vieles mehr war noch so, dass unser Schweizer Gelände-Guru Peter Hasenböhler durchaus Stoff für einen Kurs gefunden hätte.

Heikel war auch der Entscheid, die Geländeprüfungen in den höchsten Stufen auf den Abend zu verlegen. Man musste entweder bei bedecktem Himmel mit früh einbrechender Dunkelheit oder mit sehr tief stehender Sonne und entsprechender Blendwirkung und scharfen Hell-Dunkel-Unterschieden rechnen. Letzteres traf voll zu und für die letzten Startenden wie z.B. Jasmin Gambirasio mit Fiero herrschten teilweise bereits nicht mehr reguläre Verhältnisse. Die Sonne blendete derart, dass der abrupte Eintritt in die Schattenzone die Sicht jeweils für einen Augenblick fast völlig raubte.

Rundherum
Pepo Puch,der im vergangenen August verunfallte kroatische Viersternreiter und Schwiegersohn unseres SEC-Präsidenten Alfred Schwarzenbach, besuchte die anwesenden Eidgenossen am Cross-Tag und zeigte bereits wieder erfreuliche Fortschritte. Er geht ohne Stöcke, fährt wieder selbst Auto und war auch bereits wieder erstmals auf seinem Championatspferd The Who für einen kurzen Ritt. Laut Pepo passt sein Pferd sehr gut auf ihn auf, wenn er sich noch nicht völlig balanciert auf ihm bewegt.


Viersternreiter Pepo Puch und Equipenchef Heinz Scheller beobachten die Crossleistungen der Schweizer

 


Wenn sicher und gut geritten wird, bleibt der Puls der Zuschauer tief - so die Theorie von CC-Equipentierarzt Dominik Burger. Hier ein angereister Helvetier, dessen Puls während des Cross der Kat. A offensichtlich rekordverdächtig tief war...


...als dann aber Sohn Ralph mit Palame unterwegs war, schlief auch Papa Bruno Brovelli nicht mehr...


Papa Jürgen Vogg (links) und zwei weitere Supporter aus dem Gross-Clan der Vogg-Brothers


Eine kleine Abkühlung war ganz angenehm an dem heissen Tag - hier Lutine und Tamara im ersten Wasser